> Beatification of an Area Boy |
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«Beatification of Area Boy», 1995 |
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Wole Soyinkas Grosstadt-Kaleidoskop versetzt den Zuschauer in das facettenreiche Alltagsleben von Lagos nach dem Oelboom. |
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Plakat: Eugen Fleckenstein |
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Das Slumviertel von Maroko wird niedergebrannt. An diesem Tag begegnen sich diverse Personen an der Broadstreet vor dem luxuriösen Einkaufszentrum Plaza, das zwischen den Verkaufsständen eine Enklave der Reichen und Mächtigen mitten in der Welt der Armen darstellt. Am Schnittpunkt der zwei Welten wirkt Sanda, der clevere Area Boy. Im Zentrum des Stücks stehen neue Formen gesellschaftlichen Zusammenhangs, Solidarität im Elend und Selbsthilfe in einem Quartier von Lagos, einer Stadt, in der nicht nur die staatliche Ordnung, sondern auch die alten Familienstrukturen aufgehört haben zu funktionieren. Das Bild der Seligsprechung (beatification) gerinnt zu einem nigerianischen Totentanz. Unter schwierigsten finanziellen Bedingungen wurde das Stück in Leeds am West Yorkshire Playhouse als nigerianisch-englisch-schweizerische Koproduktion erarbeitet und am 31.10.95 uraufgeführt, zu einer Zeit, in der intakte Wirtschaftbeziehungen deutlich wichtiger waren, als internationale Kulturprojekte und interkultureller Austausch. Die Hinrichtung von Ken Saro-Wiwa und acht Mitangeklagten überschattete die Premierenfeier und machte unmissverständlich klar, wie viel Wole Soyinka als verfolgter und bedrohter Autor mit diesem Stück riskiert hat. Nach der Premiere in Leeds tourte das Stück 1996 mit grossem Erfolg in der Schweiz, Deutschland, USA und 1997 bei den Festivals in Sidney und Perth. Mitwirkende: |
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